Hätte mir vor zwanzig Jahren jemand erzählt, ich solle Trauerrednerin werden, wäre meine Reaktion ein heftiges Kopfschütteln gewesen.
Und dann ist mein Vater gestorben.
In Vorbereitung auf seine Beerdigung habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie man sein Leben und Wirken entsprechend würdigen und in Worte fassen kann. Als mir das gelungen ist, war mir sehr deutlich bewusst, wie tröstend und immens wichtig dieser Rückblick ist. Das Fokussieren auf die wesentlichen Lebensdaten, die prägenden Ereignisse, die Besonderheiten und Eigenarten hat den Grundstein gelegt, dass die Trauer im Laufe der Zeit immer mehr der liebevollen Erinnerung gewichen ist. So war es letztendlich keine Trauerfeier, sondern eine feierliche Erinnerung an ein erfülltes Leben und das Fundament für einen dankbaren Blick zurück.
Bevor ich das Reden zu meinem Beruf gemacht habe, war es das Schreiben. Ich habe lange in einem großen Verlagshaus gearbeitet, Interviews geführt und Artikel geschrieben. Die Geburt meiner Kinder hat mich ins Homeoffice gebracht, wo ich viele Jahre lang als Community-Managerin für Familien-Websites rund um Schwangerschaft, Babys und Kleinkinder gearbeitet habe. Auch da bin ich des Öfteren, vor allem durch die Sternenkinder, mit dem Tod in Berührung gekommen und habe erlebt, wie wichtig ein sensibler Umgang miteinander ist und wie tröstend Worte sein können.
Die Erfahrungen, die ich in all den Jahren gesammelt habe, möchte ich einbringen, um die zentrale Botschaft in Worte zu kleiden: “Danke, dass es dich gegeben hat. Du warst für uns etwas ganz Besonderes.”
„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen. “
(Albert Schweitzer)